Tagesstätte beschenkt Bedürftige am "Gabenzaun"

Die Tagesstätte der Regionalen Diakonie Westerwald möchte Menschen in finanziellen Engpässen beschenken: Das Team und die KlientenInnen der Tagesstätte haben einen Gabenzaun gestaltet.

Am geschmückten Zaun vor dem Gebäude in der Westerburger Adolfstraße 67 hängen noch bis zum 22. Dezember Tüten mit Kleidungsstücken, Spielzeug und haltbaren Lebensmitteln. Jeder kann zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen und sich kostenlos ein kleines Dankeschön mitnehmen.

Dankbarkeit zeigen

Die Besucherinnen und Besucher der Tagesstätte möchten mit dieser Aktion vor allen Dingen eines ausdrücken: Dankbarkeit – für die Hilfe, die sie selbst in den vergangenen Jahren erhalten haben. „Die Idee für den Gabenzaun ist erst wenige Tage alt und sehr spontan entstanden“, erklärt Astrid Müller-Ax, die die Einrichtung für Menschen mit psychischer Erkrankung leitet. „Wir beginnen jeden Montag mit einer Runde, in der wir uns unter anderem vergegenwärtigen, wie gut es uns im Grunde doch geht. Jedes Jahr können wir dank finanzieller Unterstützung mit den Klienten besondere Aktionen unternehmen, und wir alle haben genug zum Leben und zu essen. Dafür wollten wir uns revanchieren und denjenigen Menschen etwas Gutes tun, die finanzielle Sorgen haben.“

Völlig überrascht

Die Idee des Gabenzauns kannte das Team aus größeren Städten. Um die Tütchen zu bestücken, durchforsteten die Klienten die eigenen Kleiderschränke nach Dingen, die sie zwar nicht mehr tragen, die aber viel zu schade für den Kleidercontainer sind. „Anfangs dachte ich: Die holt bestimmt niemand ab“, gibt Tagesstätten-Klient Johannes zu. „Aber schon einen Tag später waren die ersten Tüten weg. Das hat mich völlig überrascht.“ Auch für André ist der Gabenzaun eine schöne Alternative zum Kleider-Container. „In jeder Tüte ist etwas enthalten – zum Beispiel eine Jacke, ein Pulli oder ein Paar Kinderschuhe“, erklärt er. „Damit die Tüten nicht aufgerissen werden, steht genau drauf, was drin ist – inklusive Größe und Farbe.“

Geben, ohne etwas zu erwarten

Für Astrid Müller-Ax ist der der Gabenzaun ein frei zugängliches Dankeschön, das von Herzen kommt. „Deshalb gibt es auch keine Spendenbox oder so etwas“, sagt sie. „Wir wollen anderen etwas Gutes tun, weil es uns gut geht. Einfach so. Ohne zu erwarten, dass etwas zurückkommt.“ Der Gabenzaun kann zu jeder Uhrzeit bis zum 22. Dezember in der Westerburger Adolfstraße 67 besucht werden.

Zurück